Mittwoch, 26. Juni 2013

Also ich sehe da keinen Hinweis ...

Natürlich. Es ist halb sechs Uhr morgens. Wir sind am Flughafen Check-In für unseren Flug nach Deutschland. Und die Mitarbeiterin von Czech Airlines erklärt uns, dort sei kein Hinweis auf eine Namensänderung meiner Frau zu finden. Ich erklärte, die Zentrale in Prag habe mir dies gestern jedoch zugesagt. Schon ziehe ich meinen Laptop mit dem Mailverkehr zwischen Czech Airlines und mir hervor. Ich habe absichtlich alles nur schriftlich und nicht telefonisch gemacht. Eben aus diesem Grund. Bevor ich noch Name und Fallnummer nenne, findet findet die Dame auch plötzlich wieder den Hinweis der Prager Kollegen. Nur ein Zufall?

Jedenfalls ist die junge Mitarbeiterin sichtlich verwirrt. Sie ruft nach ihrem Supervisor. Dieser kommt, lässt sich alles nochmal erzählen und wiegelt dann ab. Nein, nein, sie ändern dort im System nichts ab, der Nachname wird nicht geändert. Aber können sie nicht zumindest den Boarding Pass auf den neuen Namen ausstellen? Schließlich wird es bei der Passkontrolle sonst Irritationen geben, wenn Pass und Boarding Ticket nicht zusammen passen?

Nein, das mache man auch nicht. Das werde schon gehen. Na klar, Mr. Supervisor ist das egal, er will nur seinen Flug abfertigen. Aber wir stehen dann an der Grenzkontrolle und können nicht einreisen. Die Diskussion hält an, aber der Mann lenkt nicht ein. Ich notiere mir seinen Namen für Rückfragen seitens der Grenzbehörden. Dann geht es zum Gate und natürlich muss bei jeder Sicherheitskontrolle der Sachverhalt dem kritisch dreinblickenden Sicherheitspersonal erklärt werden. Nach langen Diskussionen geht es dann doch weiter und wir befinden uns irgendwann in der Luft. Anna nimmt die Ungewissheit sichtlich mit, vor allem befürchtet sie Probleme bei der Einreise nach Deutschland. Schlimmstenfalls sogar wieder zurück geschickt zu werden.

Doch wir haben Glück - nach kurzer Prüfung wird der Pass gestempelt, die Einreise ist bewilligt. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Das Abenteuer "neuer Pass" ist abgeschlossen. Ob Bürokraten wissen, was sie den Menschen da eigentlich zumuten?

Dienstag, 25. Juni 2013

Neuer Pass, neues Problem!

Wir sind mittlerweile in Annas Heimat. Sie war beim Notar und hat unsere Heiratsurkunde aus Deutschland übersetzen lassen, um bei der zuständigen Behörde einen neuen Pass zu beantragen. Das hat geklappt. Langsam, aber es hat geklappt. Unsere Befürchtungen hier viel erklären zu müssen, warum der Familienname sich änderte, bewahrheiteten sich nicht. Anna erhielt heute den Pass auf den neuen Familiennamen. Freude! Doch die Freude währte nicht lange ...

... zu Hause angekommen, fiel mir plötzlich ein, dass auf Annas Ticket ja noch ihr Mädchenname stand. Denn wir hatten das Ticket ja noch auf ihren alten Pass hin kaufen müssen. Ob das Probleme bei der Fluggesellschaft geben würde, wenn sie plötzlich unter anderem Namen beim Flug einchecken würde? Mittlerweile haben wir ja eine "Nase" für solche Probleme entwickelt. Und tatsächlich - eine kurze Recherche im Internet fand zahlreiche ähnlich gelagerte Fälle, bei denen Passagiere NICHT MITGENOMMEN wurden, weil sich zwischenzeitlich ihr Name geändert hatte.

Ok, es war ja noch ein Tag Zeit bis zu unserer Abreise. Also rief Anna bei der Fluggesellschaft (Czech Airlines) an. Dort erklärte man ihr rotzfrech, sie müsse nun ein neues Ticket kaufen. Einen Tag vor dem Flug!! Was mal eben locker das 2-fache des ursprünglichen Preises kostet. Anna war mit den Nerven am Ende. Aber ich war mir sicher, dass es eine Lösung geben muss. Schließlich können wir nicht die einzigen auf diesem Planeten mit dem Problem sein. Also kontaktiere ich die Zentrale von Czech Airlines in Prag - warum mit irgendwelchen Außenstellen rumschlagen, die keine Ahnung haben? Dort beurteilte man den Fall dann ganz anders. Man könne zwar den Namen eines gekauften Tickets nicht nachträglich ändern, aber man werde den Kollegen am Flughafen in der Software einen Hinweis hinterlassen, dass sich der Name geändert habe und man sie mitnehmen solle.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Vorläufiger Aufenthaltstitel erhalten, 3 Monate mehr Zeit

Wir haben nun für Anna einen vorläufigen Aufenthaltstitel (3 Monate) gegen Zahlung von 60 Euro erhalten. Schweren Herzens, aber wir werden aus anderen Gründen erst im Juni in ihre Heimat reisen können. Das ist der letzte Termin, denn gegen Ende des Monats läuft Annas Duldung aus. Es wird knapp! Auf dem vorläufigen Aufenthaltstitel steht übrigens ihr Mädchenname. Das ist wichtig, denn sonst könnte es bei der Wiedereinreise eventuell Probleme geben.

Freitag, 30. November 2012

Neuer Familienname = neuer Pass

In meinem letzten Posting schrieb ich bereits, dass uns durch Annas Annahme meines Familiennamens ein neues bürokratisches Problem entstand. Denn ein Aufenthaltstitel wird nur auf den aktuellen Namen ausgestellt. Unser Problem ist, dass a) es in Annas Heimat nicht üblich ist, dass Frauen ihren Nachnamen bei der Hochzeit ablegen (wir also dahingehend evtl. noch Diskussionen führen müssen) und b) die einzige Auslandsvertretung ihrer Heimat stolze 900km entfernt ist. Da fährt man mal nicht eben Freitag nachmittags vorbei.

Eine Alternative wäre natürlich, einen Kurzurlaub in Annas Heimat vorzunehmen, die Familie zu besuchen und dabei einen neuen Pass direkt im Herkunftsland zu beantragen. Da die Auslandsvertretung stolze 120 Euro für einen neuen Pass haben will (Ja, Bürokraten aller Länder lassen sich gern üppig bezahlen) und überdies die Bearbeitungsdauer schon mal einige Wochen betragen kann, entschieden wir uns für einen Besuch in Annas Heimat. Preislich lag die Differenz hier lediglich bei ca. 200-300 Euro und überdies wird Annas Familie uns ggf. bei Problemen weiterhelfen können. Wer mit Ämtern zu tun hat, weiß, wie wertvoll persönliche Kontakte zum einen oder anderen Amtsschimmel sein können. Und Annas Papa kennt da jemanden ...

Donnerstag, 29. November 2012

Bereit für die Fortsetzungsgeschichte?

Wer dachte, dass nach unserer Eheschließung dieser Blog nun in den Unweiten des Internets versanden würde, der irrt. Denn der bürokratische Wahnsinn der Amtsstuben kennt kein Ende. Wir haben eine riesige neue Baustelle - der Aufenthaltstitel von Anna. Oh wie unvorsichtig waren wir doch, als wir damals beim Standesamt entschieden, Anna solle einfach meinen Nachnamen mit annehmen. Wie wenig ahnten wir, was für Probleme uns dies noch bereiten würde. Denn im Pass von Anna steht schließlich noch ihr Mädchenname. Und der ist ja nicht mehr aktuell, weshalb man keinen Aufenthaltstitel dafür ausstellen werde - so das zuständige Ausländeramt Vorort.

Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen. Aber in diesem Moment war ich einfach baff. Das bedeutet, wir müssen jetzt innerhalb der 3 Monate des Visums auch noch einen neuen Reisepass auf den neuen Familiennamen ranschaffen?

Ja, das müssen wir. Meine nächste Frage beim Ausländeramt war, was denn passiere, wenn man diese Frist nicht einhalten könne? Dann müsse man eine Verlängerung um weitere 3 Monate beantragen. Das ginge, koste aber Geld. Stolze 60 Euro. Der richtige Aufenthaltstitel koste dann nochmal 80 Euro.

Freitag, 23. November 2012

Just married :-)

Wenn Anna und ich die vergangenen Monate zurückblicken, so schien es ein ums andere Mal, als würde unsere Hochzeit nie Wirklichkeit werden. An manchen Abenden waren wir wirklich verzweifelt, wussten nicht mehr weiter. Aber Aufgeben kam uns nie in den Sinn. Und wir haben es geschafft. Seit gestern sind Anna und ich standesamtlich getraut. Was für ein langer Kampf. Ich kann jedem Paar in unserer Situation nur Mut machen - so schwer und aussichtslos es aussehen mag, gebt nicht auf! Glaubt nicht Bürokraten, die behaupten, es gehe nicht. Es gibt immer einen Weg, man muss nur beharrlich sein und sich nicht gleich abwimmeln lassen!

Montag, 19. November 2012

Anmeldung beim Einwohnermeldeamt

Nach unseren Erfahrungen bei der Ausstellung eines Visums beschlossen Anna und ich, sofort mit dem Sammeln der Unterlagen für den Aufenthaltstitel zu beginnen. Denn 3 Monate Zeit sind schnell vorbei, vor allem, wenn man es mit behäbigen Behörden zu tun hat. Daher waren wir heute schon beim Einwohnermeldeamt der Stadt und haben Anna als neue Einwohnerin registriert. Dafür war eine kleine Gebühr zu entrichten und einige Nachweise zu erbringen (z.B. Mietvertrag). Probleme gab es heute (Gott sei Dank!) keine.